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Kein Google Nexus One bei Orange – CEO Michael Krammer nimmt Stellung

Nachdem in diversen Mobilfunk-Foren darüber diskutiert wird, warum Orange sich schon im Vorhinein gegen das Google-Handy entschieden

Im Gespräch mit Michael Krammer, CEO Orange Austria

Im Gespräch mit Michael Krammer, CEO Orange Austria

hat und sehr viele Gerüchte dazu kursieren, habe ich gestern einen gefragt, der es am besten wissen muss. Orange Austria CEO Michael Krammer.

Gegensätzlich der öffentlichen Stellungnahme (es gehe um den Schutz der Privatsphäre der Orange-Kunden) erklärte mir Herr Krammer seine Position etwas detaillierter.

Hauptgrund dafür, dass das von HTC produzierte Phone nicht ins Orange-Sortiment gelangen wird, ist der von Google vorgeschriebene Vertriebsweg. “Ich lasse mir doch nicht von Google mein Geschäftsmodell vorschreiben”.  Hintergrund: Das Handy wird ausschließlich über einen Google Onlineshop zu kaufen sein. Das heißt der Vertrag wird beim jeweiligen Mobilfunkanbieter abgeschlossen, diese verpflichten sich, die Sim-Karten an Google zu schicken und von dort geht das Handy weiter an den Kunden. Was dabei mit den SIM-Karten passiert, bleibt jedoch unklar, was Krammer als eine Sicherheitslücke sieht, die er seinen Kunden nicht zumuten will.

Ein weiterer Grund ist der Mangel an Innovation im Nexus One. I-Phone Fan Krammer: “Das Nexus One ist ein HTC-Handy mit Google-Logo drauf. Was soll daran besonders sein?”. Weiters zweifelt er an den Qualitätsvorteilen der Android-Plattform gegenüber Apples I-Phone OS 3.0.

Um die gängige Meinung zu behandeln, Krammer wollte sich nur keine Konkurrenz zum I-Phone in’s Haus holen: “Ich werde mir doch nicht mein eigenes Geschäft ruinieren”. Da ist also durchaus was dran. Wie ich finde, eine legitime Entscheidung.

Abseits der Nexus One Geschichte brachte er einen sehr interessanten Aspekt beim gestrigen Vortrag am Insitut für Unternehmensführung auf der WU. Zum Thema Zukunft der Mobilfunkbranche meinte er: “Wir entwickeln gerade ein Modell, das auf Loyalität aufbaut. Wir wollen weg von diesem ewigen Preiskampf um ein paar Cent mehr oder weniger”. Auf Nachfrage, was dies im Konkreten bedeute, meinte er, dass das in der Entwicklung stehende Modell ein freies sei, ohne jegliche Bindung, bei dem man komplett auf Mindestvertragsdauer und weitere Dinge, die er nicht namentlich nannte verzichte. Er könnte sich durchaus auch vorstellen, dass Telefonieren in Zukunft auch gratis sein könne.

Das Modell ohne MVD hat tele.ring ja bereits eingeführt. Was sonst noch kommt, bleibt interessant. Ich durfte mit einem sehr ehrlichen, geradlinigen Michel Krammer sprechen, der seine Entscheidungen unverblümt argumentiert, ohne um den heißen Brei zu reden.

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4 Kommentare:

  1. Mario sagt:

    hmm an der WU? da gabs doch 4 termine diesbezüglich wo man sich im oktober anmelden musste (50 plätze), die waren recht schnell weg gg

  2. Ja, an dem Abend war ua auch der Javurek von Gewista dort. Spannender war aber der Vortrag von Krammer über den Marken-Switch One2Orange.

  3. orange-jünger sagt:

    OK… KEIN Nexus One. OK. ……. Wie wärs mit Nokias N900 im Orange-Sortiment. BIIIITTTE ;D

  4. Andy sagt:

    Tja ganz so dürfte Herr Krammer den Vorteil eines Google Phones nicht verstanden haben. Hier tritt nicht ein Hersteller als Supporter auf sondern Google direkt. Dies bringt unter anderm den Vorteil das Updates direkt von Google kommen und man hiermit nicht auf Anpassungen der Firmen angewiesen ist. So warten wir bereits ein halbes Jahr auf ein HTC Hero update von 1.5 auf etwas höheres. Genau darin sehe ich aber den vorteil der Android Handys. Geschäftsmodelle hin oder her was macht den Apple mit seinem Iphone. Hier wird halt die Freischaltung über Itunes vollzogen. Wer weiss hier schon welche Daten übertragen werden? Für mich ein fadenscheinige Argument.

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