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Die 4. Revolution – Energy Autonomy. Review eines community-finanzierten Doku-Films über die Zukunft der Energie-Versorgung

Liebe Leser, bald lohnt es sich wieder in’s Kino zu gehen. So viel vorweg. Ich war Freitag beim Pre-Screening des Doku-Films  „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“. Der Film will Auswege aus der Abhängigkeit fossiler Energieträger aufzeigen und zeigt Schauplätze auf der ganzen Welt, die ihre Energieversorgung aus erneuerbarer Energie schöpfen.

Die 4. Revolution - Energy Autonomy

Schauplätze sind unter anderem Dänemark, Mali, Neuseeland und Los Angeles.

Der deutsche Vorsitzende des Weltrates für erneuerbare Energie (WCRE) , Dr. Hermann Scheer führt mit seinen Thesen durch den Film und untermauert diese anhand plakativer Beispiele aus der ganzen Welt.

Den Kontrapart übernimmt der Chefökonom der International Energy Agency in Paris, Fatih Berol. Nach wenigen Sätzen kann sich der Zuseher ein Bild machen, woher die Abhängigkeit von Öl, Gas, Kohle und Atomenergie schürt. Fatih Berol war vor seiner Tätigkeit bei der OPEC tätig, berät heute einen Großteil der  Industriestaaten, ua die USA, Japan und Frankreich und erhielt 2007 die Goldene Ehren-Medaille des Staates Österreich (!).

Auch Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus und sein Proekt eines “Sozialunternehmens”, Grameen Solar fanden Platz im Projekt.

Honig für die Augen

Es gibt einige Aspekte, die mir an dem Film besonders gut gefallen haben. Zum einen liefert er eine für Dokumentarfilme ungewöhnliche, absolut beeindruckende Optik. Die gezeigten Bilder erinnern teilweise an Hollywood-Blockbuster, besonders die Naturaufnahmen sind schwer gelungen.

Zum anderen fand ich gut, dass dieses Thema nicht nur mit überspitzten Beispielen abgehandelt wird, die den Otto-Normal-Seher zu „naja, aber“ Gedanken verleiten. Beispiele wie ein komplett saniertes Mehrparteienhaus in Deutschland, bei dem die Mieter nach der Sanierung so geringe Betriebskosten zahlen müssen, dass diese nicht mehr extra angeführt werden, zeigen Durchscnittsbürger, die einen klaren Mehrwert aus der neuen Technologie schöpfen.

Etwas übertrieben fand ich die Zwischenscreens mit plakativen Thesen. Weiß auf Schwarz. Diese Technik kennt man aus Michael Moore-Streifen. Bei Moore handelt es sich jedoch jeweils um politische Themen, im Falle von Energy Autonomy ist das Partei-Ergreifen für die Fraktion „Gesunde Erde“ wohl eher zu verkraften.

Finanziert wurde die deutsche Produktion von juwi, einem der Protagonisten im Film, sowie einer großen Fülle an kleinen Energie-Firmen und einer Erneuerbare-Energie-Community, die gemeinsam diese Bilder ermöglichten. Microfinancing for Movies mit themenaffinen Sponsoren. Sehr guter Ansatz.

Gelungen ist dies über ein Modell von “Film-Bausteinen”. Für 1.000 Euro Sponsoring bekam man 50 DVD-Kopien des fertigen Films, welche im persönlichen und beruflichen Bekanntenkreis verteilt werden können. 1,4 Millionen Euro Budget wurden erfolgreich geraised.

Das Ziel: Verbreitung einer Vision

Der Film setzt sich mit 10 Millionen Sehern ein hohes Ziel. Erreichen wollen die Hersteller dies, indem man neben der Kino-Fassung eine mehrteilige TV-Fassung, sowie eine DVD mit massig Begleitmaterial anbieten wird.

Über Social Media Kanäle hat der Film längst eine sensibilisierte Community aufgebaut. Von mir bekommt Carl-A. Fechner’s Werk und das dazugehörige Konzept auf jeden Fall beide Daumen hoch. Wer den Film lieber liest, kann sich Scheer’s zugrundeligendes, polarisierendes  Buch “Energieautonomie” kaufen.

Alles in allem zeigt der Streifen in 90 Minuten Lösungen für die Energieversorgung der Zukunft auf.

Der Film läuft ab 16. April 2010 in den österreichischen Kinos, am 13. April feiert er  Premiere im Gartenbaukino.

Offzielle Website von Energy Autonomy

Offizieller Trailer:

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