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My trip to Egypt: Kairo Tag 6 und 7

Sonntag, 8. August 2010, von Geburtstagen, Sprachkursen und Jamaikanern auf Dächern

Sonntag war mein Geburtstag. Der Don ist 26. Mehr Worte mag ich darüber nicht verlieren. Und Scherze zum Alter sind sowieso…

Zu all der Freude durfte ich Sonntag um acht aufstehen, Sanna musste in die Sprachschule zum Aufnahmetest. Ich nutzte die Zeit am International Language Institute, um ein paar Videos zu schneiden, die ich jetzt nicht hochladen kann, weil der Upload hier dauernd unterbrochen wird.

Zu Mittag suchten wir ein Restaurant nebst Sprachschule auf, meine Penne Arrabiata waren langweilig, dafür billig. Eigentlich nicht erwähnenswert. Ab nach Hause. Chillen. Und das bis spät Abends. Gegen neun suchten wir zum Feste eine Bar ganz in der Nähe unseres Hostels in Downtown auf. Bier am Dach im zehnten Stock, mit Blick über Kairo und noch dazu um 1,50/Krügerl, das lass ich mir einreden. Hier trinkt man Stella, nicht zu verwechseln mit dem belgischen Stella Atois. Ein leicht schäumendes Ungetüm, etwas leichter als unsere Biere und auch nicht so herb. Also eher Heineken als Bier. Trotz allem ganz in Ordnung. Der Blick von hier oben ist beeindruckend. Um halb eins sind wir im Bett. Sanna ist ab jetzt Schülerin.

Montag, 9. August 2010 – Von engen Gassen und rohem Fleisch

Also eines ist gewiss. Obwohl der Tag hier spät beginnt, sind die touristischen Einrichtungen nicht danach ausgerichtet. Der durchschnittliche Ägypter geht um 15h erstmalig außer Haus (nicht wissenschaftlich belegt), das durchscnittliche Museum sperrt um 17h zu. Nicht vorteilhaft, wenn man früh auf muss und am Nachmittag rasten möchte. Unser Plan, die Zitadelle und die angrenzende Alabaster Moschee zu besuchen kam also nicht zum Tragen. Planänderung: Basar. In Kairo liegt der größte Basar Afrikas, der Khan-el-Khalili. Mehr Stadtteil als Markt ist dieses Ungetüm aus engen Gassen und Menschenmassen.

Hier kaufen Kairiner ein, die Preise der westlich dominierten Einkaufszentren wären für Otto-Normal-Ägypter zu hoch. Kleidung aus China bekommt man hier zu Spottpreisen, von allen Seiten wird man nach seiner Herkunft gefragt und willkommen geheißen. Eine Mischung aus einheimischer Höflichkeit, die ich als sehr positiv empfinde, und einer aus der Armut entstehenden Aufdringlichkeit, in der Hoffunung, man kaufe ihnen etwas ab.

Das Ambiente ist beeindruckend, seitlich der engen Gassen ragen hohe Gemäuer in den Himmel, in der Mitte einer solchen Gasse liegt die “blue mosque”, die blaue Moschee. Wir statten ihr einen Besuch ab. Hier musste ich erstmals innerlich “wow” sagen. Die Architektur ist pompös und beeindruckend. Das Design orientalisch, abgekupfert einer türkischen Moschee. Ein Einheimischer erklärt uns die Geschichte der Moschee und die Art der Verwendung. Ist mit Sicherheit interessant an einem Freitag, dem wichtigsten Gebetstag im Islam. Frauen beten hier übrigens hinter Vorhängen, den Männern ist es nicht erlaubt, sie während des Gebetes zu sehen. Wer mehr dazu wissen mag, frage meine islamwissenschaftlich gebildete Begleiterin, die nicht nur beeindruckend flüssig arabisch spricht, sondern auch ausgeprägtes Hintergrundwissen zu religiösen Themen aufweist.

Nach dem Besuch in der Moschee marschieren wir den Basar weiter ab. Je tiefer man eindringt in den Dschungel aus Staub und Schmutz, desto mehr bekommt man die Armut zu spüren, die hier herrscht. Die winzigen, offenen Geschäfte, verkaufen rohes Fleisch, Eier, Gemüse, während im Sekundentakt Mopeds und Autos ihre Abgase beimischen. Dieser Cocktail aus Schmutz, Gestank und Hitze macht selbst mir körperlich zu schaffen. Der Tod lauert hier sprichwörtlich in jeder Imbissbude.

Auf dem Heimweg bekommen wir erstmals einen richtigen Stau mit. Zur Rush Hour, gegen 20:30 stehen kilometerlang Autos auf den Straßen, die im Schritttempo versuchen, ihrem Ziel näher zu kommen. Wir brauchen eine gefühlte halbe Stunde, um ein leeres Taxi zu finden. Zum Glück reichte diese Zeitspanne, um die schlimmste Phase zu umgehen und relativ schnell zurück nach Downtown zu kommen.

Die gesehenen Bilder stimmen mich nachdenklich. Leider hatte ich meiner Ersatzakkus nicht mit, daher werden wir noch einmal dahin zurückkehren. Dann werden wir auch den “Spice Market” besuchen und euch ein paar mehr Impressionen liefern.

Bis bald.

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